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Daten & Fakten zu den Voruntersuchungen zum geplanten Parkhaus auf dem Polizeiparkplatz (Obere Allee)

Hildburghausen, den 28. 10. 2014

In den vergangenen Tagen wurde ein Projekt heiß diskutiert, das die Verkehrs- und Parksituation in Hildburghausen, aber auch das Stadtbild, nachhaltig beeinflussen könnte: ein Parkhaus auf dem jetzigen Parkplatz Obere Allee, besser bekannt als „Polizeiparkplatz". Hierzu möchten wir nachfolgend einige erläuternde Informationen geben, da teilweise auch Zahlen nicht korrekt wiedergegeben wurden.

Ausgangspunkt für die Planung eines Parkhauses im Stadtzentrum von Hildburghausen sind die Untersuchungen zum 2002/2008 durch den Stadtrat beschlossenen integrierten Stadtentwicklungskonzept. Danach ist es Ziel der Stadtentwicklung, das historische Stadtzentrum für Wohnen, Handel und Dienstleistung gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Dies setzt nicht zuletzt eine ausreichende Kapazität an Stellplätzen für die unterschiedlichen Nutzergruppen bei Schaffung einer hohen Aufenthalts- und Wohnqualität in den Altstadtquartieren voraus. Ein Teil vorhandener öffentlicher Stellplätze entfällt durch die Umgestaltung der Straßen und Plätze in der Innenstadt sowie durch Bebauung von übergangsweise als Parkplätze genutzten Brachflächen (z. B. Standort J.-S.-Bach-Platz, Standort ehem. Sendelbachshaus).

Die nach der Sanierung vorhandenen Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sollen zukünftig den Besuchern und Kunden vorbehalten sein. Die Anwohner in den Altstadtquartieren sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Fahrzeuge geordnet und sicher abzustellen. Die kleinen Innenhöfe der Grundstücke sind aufgrund der Gebäudestruktur oftmals nicht dazu geeignet Fahrzeuge abzustellen. Und private Innenhöfe sollen durch die Bewohner als individuelle Freiflächen und Ruhezonen genutzt werden. Auch die Stellplatzkapazität in den sanierten Straßen und Gassen ist äußerst begrenzt. Darüber hinaus führt die Freisetzung der historischen Gassen vom ruhenden Verkehr zu einer erheblichen Verkehrsberuhigung und steigert die Attraktivität der Altstadtquartiere als Wohnstandort für junge Familien und ältere Bürger gleichermaßen. Auch hinreichend Stellplätze für Berufspendler könnten in dem geplanten Parkhaus untergebracht werden.

Bereits im Jahr 2006 wurde eine Untersuchung des ruhenden Verkehrs im Bereich des historischen Stadtkerns vorgenommen und nachgewiesen, dass ein Defizit von rund 80 bis 100 Stellplätzen besteht. Zum damaligen Zeitpunkt stand der Standort Coburger Straße 2 bis 6 noch als Alternative für ein innerstädtisches Parkhaus zur Diskussion. Dieser Standort scheidet jedoch auf Grund der geplanten Investition der VR-Bank aus. Auch der Standort ehemals Sendelbachshaus, der gegenwärtig noch als öffentlicher Parkplatz genutzt wird, scheidet aus, weil der Grundstückseigentümer perspektivisch hier eine Investition vorgesehen hat.

Der Bereich des „Polizeiparkplatzes" wird derzeit als möglicher Standort für ein innerstädtisches Parkhaus untersucht. Diese unmittelbar vor den Toren des historischen Stadtkerns gelegene Fläche stellt einen erheblichen städtebaulichen Missstand dar. Für die Einordnung eines Parkhauses ist der Bereich gut geeignet. Sie ist gut in das vorhandene Straßennetz eingebunden, leicht zu erreichen und liegt sehr nah zu den innerstädtischen Wohnquartieren und Hauptgeschäftsstraßen. Die Grundstücksgröße ermöglicht die Einordnung eines Parkhauses mit einer max. Kapazität von 164 Stellplätzen. Mit dem geplanten Baukörper kann die städtebauliche Situation im Bereich des Kreuzungspunktes Schleusinger Straße bis Nonnesplatz wesentlich verbessert werden. Die Gebäudegestaltung soll Bezug auf die bauliche und räumliche Umgebung nehmen. Insbesondere dem Alleecharakter der Oberen Allee soll durch eine Begrünung des Parkhauses entsprochen werden.

Der Nachweis der notwendigen Kapazität erfolgt auf der Grundlage der Überarbeitung des Verkehrskonzeptes der Stadt Hildburghausen in Bezug auf den ruhenden Verkehr.

Mit dem geplanten Parkhaus wird den Sanierungszielen hinsichtlich der Verkehrsberuhigung in der Altstadt, der Neuordnung des ruhenden Verkehrs, der Verbesserung der öffentlichen Straßenräume, der Beseitigung städtebaulicher Missstände sowie der Verbesserung der Wohnverhältnisse entsprochen.

 

Standortuntersuchung für die Einordnung eines Parkhauses im Bereich des „Polizeiparkplatzes" (Obere Allee) - Diskussion im Stadtplanungs- und Bauausschuss am 21.10.2014

In der Sitzung wurden die bisherigen Ergebnisse durch den Sanierungsberater Herrn Brückner als Diskussionsgrundlage vorgestellt. Er schätzte die Höhe der Investitionskosten für das Parkhaus auf etwas über 1 Mio €.

Die Förderung eines innerstädtischen Parkhauses ist im Rahmen der Städtebauförderung nach Aussage des Thüringer Landesverwaltungsamtes, Bereich Städtebauförderung, mit einem Satz von 80 Prozent möglich, nur 20 Prozent der Kosten hätte die Stadt aus eigener Kraft zu tragen. Im Jahresantrag 2015 zur Städtebauförderung im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz sind für die Planung des Parkhauses 110.000 € vorgesehen und für die mögliche Realisierung im Jahr 2017 dann rund 1,8 Mio €. Die Überarbeitung des Verkehrskonzeptes für den ruhenden Verkehr ist für das Jahr 2015 mit 5 .000 € im Jahresantrag der Städtebauförderung enthalten.